American Ultra
In den 1950er Jahren begannen
amerikanische Geheimdienste die Arbeit am sogenannten MK-Ultra
Programm. Dies diente unter anderem dazu, Soldaten hinsichtlich
Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Handelns zu
steuern. Um solch abwegige Ziele zu erreichen (vordergründig gab
die USA-Regierung erweiterte Verhörmethoden gegen feindliche Spione
zu Zeiten des Kalten Krieges als eigentliches Ziel des Programms
aus), wurden in hohem Maße halluzinogene Drogen an
Gefängnisinsassen verabreicht, von denen einige an diesen
Experimenten starben. Auf medizinischer Seite griff die CIA derzeit
zusätzlich auf die Hilfe der deutschen KZ-Ärzte Kurt Blome und
Walter Paul Schreiber zurück. Einigen wird dieser kurze
geschichtliche Abriss zweifellos bekannt vorkommen. Denn die
Geschehnisse rund um das MK-Ultra Programm wurden filmisch bereits in
Werken wie den Manchurian Kandidat-Streifen, Fletchers Visionen und
Shutter Island verarbeitet. Nun versucht der iranisch-britische
Musikclipregisseur Nima Nouziradeh (Project X) der heiklen
Hintergrundgeschichte eine schwarzhumorige Entsprechung in der
heutigen Zeit zu geben. In American Ultra folgen wir Kiffer Mike,
der seiner Freundin eigentlich nur einen Heiratsantrag machen will,
sich schlagartig aber zwischen den Fronten der Geheimdienste
wiederfindet. Mit Jesse Eisenberg und Kirsten Stewart hat Nouziradeh
natürlich eine Idealbesetzung für das Stonerpärchen gefunden. Der
romantische Aspekt des Films ist dann auch derjenige, der American
Ultra am besten zu Gesicht steht. Denn im Gesamten ist der Streifen
äußerst wirr. Die nach 10 Minuten komplett vorauszuahnende
Geschichte schafft es in keinster Weise den Zuschauer über die
Laufzeit von 96 Minuten zu unterhalten. Alle Figuren sind nach
Schema F angelegt wurden, Überraschungen bleiben völlig aus, dazu
wiederholen sich Szenenabläufe ständig. American Ultra versucht
sich als Mischung aus Stonerfilm, Jason Bourne-Parodie und
Splatter-Action zu profilieren. Die einzelnen Teile greifen jedoch
nicht ineinander. Zusätzlich lässt Nouziradeh den kompletten Film
bei Nacht spielen, was äußerst ermüdend wirkt. Zugegeben kann
American Ultra mit einigen durchgeknallten Ideen und zündenden Gags
punkten, auch die Gastauftritte von Bill Pullman und John Leguizamo
wissen zu gefallen. Schlussendlich kann der Streifen trotz seiner
Prämisse Hirn-aus-Spaß-an nicht verbergen, dass hier zu krampfhaft
versucht wurde, einen Kultfilm zu schaffen.
4/10
Für Fans von: Hot Fuzz, Ananas Express
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen