Freitag, 3. Juli 2015

BANANA


Minions

Seit dem Erscheinen des ersten Films des Ich – Einfach unverbesserlich-Franchises im Jahre 2010 waren die pillenförmigen, gelben Gehilfen des Superschurken Gru die absoluten Lieblinge der Fans. Bevor 2017 Ich – Einfach unverbesserlich 3 ins Kino kommt, geboten es die Hollywoodgesetze, das Leben der Minions in einem eigenen Spin-Off zu vermarkten. Und so gibt uns der schlicht Minions betitelte 3D-Animationsfilm nun 91 Minuten lang Auskunft über die Entstehungsgeschichte und frühere Abenteuer der knuddeligen Latzhosenträger. Besonders die erste halbe Stunde des Films ist dabei ein wahrer Hochgenuss. Wie die Minions hier in die Weltgeschichte eingebunden werden, ist schlicht genial und sorgt für ein stets hohes Tempo und eine enorme Gagdichte. Im folgenden hat der Film jedoch mit zunehmenden Problemen zu kämpfen. Da neben den drei zentralen Minions Kevin, Stuart und Bob kein menschlicher Protagonist eingeführt wird, fehlt dem Zuschauer eine Identifikationsfigur. Zusammen mit der unentschlossenen und vorhersehbaren Haupthandlung kommt im weiteren Verlauf des Streifens vermehrt Leerlauf auf. Hier wäre eine stärkere Fokussierung auf die hinreißende Bankräuberfamilie Nelson sinnvoll gewesen. Den Gelblingen selbst fehlt, auch bedingt durch ihre eigentümliche Art der Kommunikation, das Potential zu Hauptcharakteren. Besonders wenn Randfiguren ins Geschehen eingreifen, wird dieser Punkt auffällig. Komplettieren Sidekicks (wie die Minions selbst) sonst den Gesamteindruck eines (Animations)films, so verpuffen ihre Auftritte hier oftmals durch einen fehlenden roten Faden. Abseits davon hat Minions auch seine starken Seiten. Da die Haupthandlung des Films im Jahre 1968 angesiedelt ist, können sich die etwas erfahreneren Zuschauer an zahlreichen Anspielungen und Gags erfreuen, die auf Zeitgeist und Popkultur der sechziger Jahre fußen. Dazu gibt es einen hervorragenden Sixties-Soundtrack (inklusive des unvermeidbaren Mellow Yellow von Donovan). Die Animationstechnik ist auf der Höhe der Zeit, viele Details sind präzise ausgearbeitet, selbst der an dieser Stelle so oft kritisierte Einsatz der 3D-Technik lohnt in diesem Fall und bietet in den Actionszenen reichlich Augenfutter. Minions ist somit vor allem ein Spaß für die Kleinen, die sich an reichlich Tempo und Slapstick erfreuen dürfen. Storytechnisch bedingt, fehlt dem Film jedoch einiges an Tiefe, wie es die älteren Kinobesucher aus vergleichbaren Disney- oder Pixarstreifen gewohnt sind.

6/10

Für Fans von: Ich – Einfach unverbesserlich 1 + 2, Die Pinguine aus Madagascar



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