Freitag, 10. Juli 2015

Und täglich grüßt Nicholas Sparks



Für immer Adaline

Da es glücklicherweise unmöglich ist, Liebe wissenschaftlich komplett zu ergründen, sind Kombinationen aus Lovestorys und Fantasyelementen häufig publikumswirksame Filme. In exakt diese Kerbe schlägt nun Für immer Adaline. Die titelgebende, 29jährige Dame lebt allein und zurückgezogen im San Francisco der Jetztzeit, obwohl sie bereits im Jahre 1905 das Licht der Welt erblickte. Da ihr biologischer Alterungsprozess gestoppt wurde, ist ihr Leben von vielen Verlusten und Entbehrungen geprägt. Adalines Einsiedlerdasein wird jedoch von der Liebe auf eine harte Probe gestellt. Um die Ernsthaftigkeit des Fantasyplots machen sich die Filmemacher in Für immer Adaline keine großen Gedanken. Mit dem besten Gag des Streifens wird dem Zuschauer klar gemacht, warum die Protagonistin nicht mehr altern kann. Wer sich diesem entwaffnendem Charme hingeben kann, wird vergnügliche 112 Minuten erleben. Denn obgleich der Film weder sonderlich spannend, noch überraschend ist, so überzeugt er durch seine sympathische, lebensbejahende Art und seine Kurzweiligkeit. Einzig Adalines männlicher Gegenpart, der Niederländer Michiel Huisman in seiner ersten englischsprachigen Hauptrolle, bleibt den gesamten Film hinweg blass. Dies ist auch der schwachen Figurenzeichnung geschuldet, denn nach dem ersten Filmdrittel, ist sein Ellis Jones nur noch nett anzusehen. Blake Lively hingegen, die hier die Adaline gibt, kann auf ganzer Linie überzeugen. Sie beherrscht die ruhigen und zurückgezogenen Facetten der modernen Adaline ebenso, wie die Darstellung der jungen, lebhaften Frau in allen Rückblenden. Von Letzteren hätten wir im Übrigen gern noch mehr gesehen. Ähnlich wie in Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand ist Adalines Figur als Leitfaden durch ein ereignisreiches Jahrhundert äußerst unterhaltsam anzusehen. Aus der Nebendarstellerriege kann besonders Altmeister Harrison Ford als Ellis' Vater herausragen. Seine Szenen mit Blake Lively sind emotionales Zentrum der Geschichte und sorgen für die nötige Portion Herzschmerz. Für einen größeren cineastischen Genuss hingegen, hätten dem Film ein paar inszenatorische Kniffe gut getan. So ist Für immer Adaline im Ganzen gemütlich anzusehen und definitiv empfehlenswert für Romantikfans, wirkt aber etwas konventionell.

6/10

Für Fans von: Der seltsame Fall des Benjamin Button, Das Haus am See

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