Mittwoch, 22. April 2015

Einer für alle und alle gegen einen



Avengers: Age of Ultron

Nicht wenige Actionfilme sind an einer Fortsetzung, die standesgemäß der Maßgabe höher- schneller-weiter folgt, gescheitert. Beste Beispiele dafür sind xXx-Triple X, bei dem an einen dritten Teil glücklicherweise zur Zeit nicht zu denken ist, sowie Mission: Impossible 2, der als eine der schlechtesten Fortsetzungen überhaupt gilt und nur dank vernünftiger Box Office-Ergebnisse fortgesetzt wurde. Beim zweiten Avengers-Film sind die Vorzeichen dazu noch wesentlich differenzierter. Nicht nur ist The Avengers der bis heute dritt erfolgreichste Film, der je gedreht wurde, die Figuren der Superheldencombo haben sich in einzelnen Abenteuern separat weiterentwickelt. Doch nicht nur die Einbindung dieser Ereignisse gelingt bestens. Avengers: Age of Ultron ist seinem Vorgänger in jeglicher Hinsicht ebenbürtig, im Ganzen sogar noch etwas besser. Im direkten Vergleich liegt dies an einigen Faktoren. Zum ersten hinterlässt der titelgebende Antagonist Ultron, den James Spader mittels Performance Capturing als Mischung aus allwissendem Propheten, großem Zerstörer und bockigen Kind spielt, einen starken Eindruck. Als Tony Starks, alias Iron Man, eigene Schöpfung, ist er bestrebt, die von Krieg und Chaos belastete Erde im Ganzen zu vernichten. Dass er für diese Situation die Avengers verantwortlich macht, gibt dem noch eine zusätzliche Ebene, da diese nach den Ereignissen im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit stehen. Innerhalb der Gruppe stehlen vor allem die menschlichsten der Charaktere, Hawkeye und Black Widow, letztere besonders im Zusammenspiel mit Hulk, den offensiveren Superhelden Iron Man, Thor und Captain America die Show. Durch die zusätzliche Einführung von Quicksilver und Scarlet Witch mischen sich auch neue Gesichter unter die Avengers. Während ersterer verhältnismäßig blass bleibt, sorgt Scarlet Witch mit ihren telekinetischen Kräften für reichlich Aufregung im Geschehen. Ein weiteres Plus zum ersten Film ist die enorme Frequenz an Ereignissen in Age of Ultron. Während The Avengers noch zum Großteil an Bord des S.H.I.E.L.D.- Flugzeugs und in New York spielte, reißen Iron Man und Co. Nun um den ganzen Planeten um Ultron zu stoppen. Hierbei wurde unter anderem in Johannesburg, Seoul und dem norditalienischen Aostatal gedreht. Die Actionsequenzen sind dabei auf erwartbar allerhöchstem Niveau. So wurde in Südkorea beispielsweise mit Hilfe spezieller Drohnen gedreht, die noch flüssigere Bilder und beeindruckendere Kamerafahrten im allgegenwärtigen Getümmel ermöglichen. Hecktische Schnitte und wilde Handkameraarbeit bleiben zum Glück außen vor. Lediglich das große Finale fällt als gewollt übertrieben leicht hinter dem restlichen Film zurück. Im Ganzen bietet Avengers: Age of Ultron 142 Minuten bestmögliche Popcornunterhaltung für Actionfans, dazu viele Querverweise für Kenner und Freunde des Marvel Cinematic Universe (Guardians of the Galaxy-Fans aufgepasst!) und eine unglaublich dynamische Gruppe an Superhelden, die tiefgründiger miteinander interagieren, als es bei einem Dutzend zentraler Charaktere denkbar gewesen wäre.

9/10

Für Fans von: The Avengers und allen Einzelabenteuern ihrer Mitglieder



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