Die Coopers – Schlimmer geht immer
1972 veröffentlichte Autorin Judith Viorst ihren bebilderten
Roman Alexander and the terrible, horrible, no good, very bad day
(so auch der Originaltitel des Films), der in den Vereinigten
Staaten bis heute ein enorm erfolgreiches Kinderbuch ist. Shawn Levys
Produktionsfirma 21 Laps Entertainment bringt nun die zum
Familienfilm aufgemotzte Version des Bestsellers in die Kinos. Auch
wenn Levy den Regiestuhl diesmal dem Puerto Ricanischen
Independentfilmer Miguel Arteta überließ, so trägt Die Coopers
doch deutlich die Handschrift seiner Werke, wie Im Dutzend billiger,
Nachts im Museum, oder Prakti.com. Der Humor in dieser Chaos-Komödie
ist dann auch äußerst gefällig und harmlos. Ecken und Kanten gibt
es nicht zu erwarten. Da Erwachsene auch definitiv zur Zielgruppe
gehören sollen, hätte dem Film etwas mehr Biss äußerst gut
getan. Besonders, da sich die Komödie mit Freude an 80's-Klassikern
wie Chevy Chase National Lampoon-Reihe orientiert. Trotz allem
zünden viele Gags und sorgen so für vergnügliche und kurzweilige
81 Minuten. Die kurze Laufzeit, die ich bei einem Film ja generell
gutheiße, ist jedoch auch ein großes Manko in Die Coopers. Die
endlose Abfolge von Missgeschicken, Zerstörung und kleinen
Katastrophen, die der Streifen in der ersten Hälfte aufbaut, wird
nicht konsequent zu Ende gedacht. Viele aufgebaute Konflikte und
Ideen, wie etwa Alexanders Schwärmereien für eine Mitschülerin,
oder die Pflege eines Meerschweinchens, werden im überhasteten
Finale geopfert. Hier wären einige zusätzliche Szenen nützlich
gewesen. Vorwurfsfrei hingegen agieren alle Schauspieler. Neben
Steve Carell und Jennifer Garner, die als Alexanders Eltern Dienst
nach Vorschrift machen, aber ihre etwas eindimensionalen Rollen
problemlos ausfüllen, überzeugt vor allen Newcomer Ed Oxenbould,
der sich für die Hauptrolle des 12järigen Schülers gegen mehr als
500 andere Kinder durchsetzte. Neben gestandenen Jugendschauspielern
wie Dylan Minnette (Labor Day, Prisoners) und Kerris Dorsey (Walk
the Line, Moneyball) braucht er sich keinesfalls zu verstecken und
gibt seinen Alexander als einsamen, aber neugierigen Teenager. Dank
eines spielfreudigen Ensembles ist Die Coopers – Schlimmer geht
immer damit noch ein verhältnismäßig unterhaltsamer Familienfilm
geworden.
5/10
Für Fans von: Wir kaufen einen Zoo, Nachts im Museum
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