Donnerstag, 9. April 2015

Besser geht auch immer

Die Coopers – Schlimmer geht immer

1972 veröffentlichte Autorin Judith Viorst ihren bebilderten Roman Alexander and the terrible, horrible, no good, very bad day (so auch der Originaltitel des Films), der in den Vereinigten Staaten bis heute ein enorm erfolgreiches Kinderbuch ist. Shawn Levys Produktionsfirma 21 Laps Entertainment bringt nun die zum Familienfilm aufgemotzte Version des Bestsellers in die Kinos. Auch wenn Levy den Regiestuhl diesmal dem Puerto Ricanischen Independentfilmer Miguel Arteta überließ, so trägt Die Coopers doch deutlich die Handschrift seiner Werke, wie Im Dutzend billiger, Nachts im Museum, oder Prakti.com. Der Humor in dieser Chaos-Komödie ist dann auch äußerst gefällig und harmlos. Ecken und Kanten gibt es nicht zu erwarten. Da Erwachsene auch definitiv zur Zielgruppe gehören sollen, hätte dem Film etwas mehr Biss äußerst gut getan. Besonders, da sich die Komödie mit Freude an 80's-Klassikern wie Chevy Chase National Lampoon-Reihe orientiert. Trotz allem zünden viele Gags und sorgen so für vergnügliche und kurzweilige 81 Minuten. Die kurze Laufzeit, die ich bei einem Film ja generell gutheiße, ist jedoch auch ein großes Manko in Die Coopers. Die endlose Abfolge von Missgeschicken, Zerstörung und kleinen Katastrophen, die der Streifen in der ersten Hälfte aufbaut, wird nicht konsequent zu Ende gedacht. Viele aufgebaute Konflikte und Ideen, wie etwa Alexanders Schwärmereien für eine Mitschülerin, oder die Pflege eines Meerschweinchens, werden im überhasteten Finale geopfert. Hier wären einige zusätzliche Szenen nützlich gewesen. Vorwurfsfrei hingegen agieren alle Schauspieler. Neben Steve Carell und Jennifer Garner, die als Alexanders Eltern Dienst nach Vorschrift machen, aber ihre etwas eindimensionalen Rollen problemlos ausfüllen, überzeugt vor allen Newcomer Ed Oxenbould, der sich für die Hauptrolle des 12järigen Schülers gegen mehr als 500 andere Kinder durchsetzte. Neben gestandenen Jugendschauspielern wie Dylan Minnette (Labor Day, Prisoners) und Kerris Dorsey (Walk the Line, Moneyball) braucht er sich keinesfalls zu verstecken und gibt seinen Alexander als einsamen, aber neugierigen Teenager. Dank eines spielfreudigen Ensembles ist Die Coopers – Schlimmer geht immer damit noch ein verhältnismäßig unterhaltsamer Familienfilm geworden.

5/10

Für Fans von: Wir kaufen einen Zoo, Nachts im Museum



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