Sonntag, 14. September 2014

Hollywoods Verderben



Maps to the Stars

Enorm böse Hollywood-Satire mit toll aufgelegtem Cast. Allen voran die in Cannes mit einer goldenen Palme prämierte Julianne Moore weiß zu begeistern. Ansonsten sticht auch Robert Pattinson, der mir immer besser in seiner Post-Twilight-Phase gefällt, aus illustren Namen wie John Cusack, Mia Wasikowska und Carrie Fisher heraus. Die Unmögliche Identifikation mit den Protagonisten ist sowohl Segen als auch Fluch von David Cronenbergs Spätwerk. Zum einen sind die zur bloßen Metapher verkommenen Figuren natürlich kühl und unnahbar in Szene gesetzt (dazu trägt auch ein tolles Set-Design bei), sodass im besten Sinne einer Satire kein Mitfiebern und keine Anteilnahme beim Zuschauer geregt wird; zum anderen mindert dies natürlich auch die Spannung. Dies ist doppelt ärgerlich, da der tiefschwarze, sarkastische Ton des Films in der zweiten Hälfte merklich kippt. Hier wird uns dann eine Mischung aus Familiendrama und Psychothriller mit reichlich Mysteryanklängen geboten, die immer noch toll inszeniert und fotografiert ist und der Ziellosigkeit im ersten Filmteil auch gut entgegenwirkt, den Filmfluss aber merklich stoppt. Zum anderen fehlt die Bindung zu den Rollen, um wirklich ein intensives Thrillererlebnis zu haben. Das tolle und radikale Finale bringt zum Teil aber beide Seiten der Medaille wieder zusammen.

7/10

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