Freitag, 3. Oktober 2014

Neues vom Meister



Gone Girl

Famoser Thriller über das Verschwinden einer Frau und den Zerfall ihrer Ehe von Meisterregisseur David Fincher. Angeführt von einer brillanten Rosamund Pike als Amy Dunne, die den ebenfalls großartig besetzten Ben Affleck als ihren Ehemann Nick, in der Verkörperung der amerikanischen Mittelmäßigkeit, in allen Belangen überlegen ist, seziert Gone Girl genüsslich das Leben eines Ehepaars. Fincher bietet die Geschichte der Dunnes dabei als unheimlich spannenden Kriminalfall dar, der den Zuschauer in den kompletten Zweieinhalbstunden immer tiefer in seinen Bann zieht, einen Haken nach dem anderen schlägt und ihm mit fast diabolischer Freude regelmäßig den Boden unter den Füßen wegzieht. Einen beachtlichen Anteil daran hat Drehbuchautorin Gillian Flynn, die ihren eigenen, verschachtelten Bestseller adäquat für die Leinwand umsetzte. Gone Girl wird dabei bis in die Nebenrollen großartig gespielt. Vor allem der konsequent gegen den Strich besetzte Neil Patrick Harris vermag in seiner beängstigenden Rolle lange im Gedächtnis zu bleiben. Perfekt begleitet wird die perfide Spannung dabei vom düsteren Synthiescore aus der Feder von Finchers Stammkomponist und Nine Inch Nails-Mastermind Trent Raznor. Es erscheint sicherlich naheliegend, Filme von David Fincher, die oftmals Eingang in die Popkultur fanden, aneinander zu messen. Und auch wenn Gone Girl sicherlich nicht die Perfektion eines Sieben, oder Fight Club erreicht, als bissige Mischung aus Thriller, Ehedrama und Mediensatire ist Gone Girl für mich das erste Meisterwerk dieses Jahres. 

10/10

Für Fans von: Prisoners, Shutter Island

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