Gone Girl
Famoser
Thriller über das Verschwinden einer Frau und den Zerfall ihrer Ehe
von Meisterregisseur David Fincher. Angeführt von einer brillanten
Rosamund Pike als Amy Dunne, die den ebenfalls großartig besetzten
Ben Affleck als ihren Ehemann Nick, in der Verkörperung der
amerikanischen Mittelmäßigkeit, in allen Belangen überlegen ist,
seziert Gone Girl genüsslich das Leben eines Ehepaars. Fincher
bietet die Geschichte der Dunnes dabei als unheimlich spannenden
Kriminalfall dar, der den Zuschauer in den kompletten
Zweieinhalbstunden immer tiefer in seinen Bann zieht, einen Haken
nach dem anderen schlägt und ihm mit fast diabolischer Freude
regelmäßig den Boden unter den Füßen wegzieht. Einen
beachtlichen Anteil daran hat Drehbuchautorin Gillian Flynn, die
ihren eigenen, verschachtelten Bestseller adäquat für die Leinwand
umsetzte. Gone Girl wird dabei bis in die Nebenrollen großartig gespielt. Vor allem der konsequent gegen den Strich besetzte Neil
Patrick Harris vermag in seiner beängstigenden Rolle lange im
Gedächtnis zu bleiben. Perfekt begleitet wird die perfide Spannung
dabei vom düsteren Synthiescore aus der Feder von Finchers
Stammkomponist und Nine Inch Nails-Mastermind Trent Raznor. Es
erscheint sicherlich naheliegend, Filme von David Fincher, die
oftmals Eingang in die Popkultur fanden, aneinander zu messen. Und
auch wenn Gone Girl sicherlich nicht die Perfektion eines Sieben,
oder Fight Club erreicht, als bissige Mischung aus Thriller,
Ehedrama und Mediensatire ist Gone Girl für mich das erste
Meisterwerk dieses Jahres.
10/10
Für Fans von: Prisoners, Shutter Island
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