Freitag, 24. Oktober 2014

Nordische Schlachteplatte


Northmen – A Viking Saga

Schweizerisch-Deutsche Koproduktion über den Kampf gestrandeter Wikinger mit den Truppen des schottischen Herrschers. Zu Klängen von Amon Amarth prügeln sich ausgediente europäische Film- und Fernsehschauspieler durch Wälder, Berge und mittelalterliche Festungen. Die zu Beginn angedeutete Handlung um die Entführung der Königstochter wird als Ausgangspunkt zu einer lieblos inszenierten Jagd durch unwegsames Gelände genutzt, jedoch nie zu einem Abschluss gebracht. Und auch innerhalb einzelner Sequenzen vermögen die blutigen Schlachten nicht über gigantische Logiklöcher hinweg zu täuschen. Zu allem Übel sind jene auch noch schlecht gefilmt. Rasante Schnittfolgen und eruptive Handkameraarbeit vermitteln hier nicht das Gefühl von Unberechenbarkeit und Chaos, sondern von begrenztem filmischen Verstand. Im Gegensatz dazu übertreibt es Regisseur Claudio Fäh mit Landschaftspanoramen und Aufnahmen von Pferdeherden, die in Zeitlupe über saftige Wiesen galoppieren. Solche Füllbilder mindern dazu auch den Spaß am einzigen Pluspunkt von Northmen. Seiner Kurzweiligkeit. Die Saga der Wikinger ist auch Trashfans nicht zu empfehlen, da sich der Film unbeirrt selbst sehr ernst nimmt und somit nur unfreiwillig komisch wirkt.

3/10



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen