Mittwoch, 29. Oktober 2014

Radtour mit Folgen



Hin und weg

Bewegende deutsche Tragikkomödie über Selbstbestimmung und das tiefe Band der Freundschaft mit dem unvermeidlichen Florian David Fitz als ALS-Erkrankten. Getragen von einem starken Cast, schafft es Hin und weg große Emotionen zu vermitteln ohne kitschig zu werden. Vor allem Julia Koschitz zeigt eine bemerkenswerte Leistung als zukünftige Witwe und bietet das größte Identifikationspotential für den Zuschauer. Florian David Fitz zeigt sich trotz seiner Hauptrolle angenehm zurückhaltend und lässt die Handlung durch die Reaktionen seiner Mitstreiter auf seinen Freitod vorantreiben. Diese bietet allerdings auch deutlichen Anlass zur Kritik. Denn einige Nebenhandlungsstränge, die für den humoristischen Ton des Filmes sorgen, laufen komplett ins Leere. Sei es die Beziehung der von Victoria Mayer und Johannes Allmayer verkörperten Personen, oder die Frage um den Umgang mit dem Leben als junge Witwe, die ein zentrales Element von Hin und weg einnimmt; keiner dieser Konflikte wird ausreichend zu Ende gedacht. Dazu schmälern ein abgenutzter Folk- und Indiesoundtrack die Qualität des Filmes, ebenso wie dessen Look, der an Werbefilme, oder das Vorabendprogramm erinnert. So bleibt ein brauchbarer Film aus unseren Landen mit tollen Schauspielern, aber technischen Schwächen.

6/10


Für Fans von: Knocking on heavens door, Vincent will Meer


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