Freitag, 10. Oktober 2014

Zähe Gerechtigkeit






The Equalizer

Überlanger Actionthriller vom Training Day-Team rund um Regisseur Antoine Fuqua und Hauptdarsteller Denzel Washington. Letzterer spielt hier Robert McCall, einen ehemaligen Top-CIA-Agenten, der die komplette russische Mafia Bostons in einem Rachefeldzug auseinander nimmt. Dies ist alles enorm unterhaltsam und stylisch inszeniert, vor allem die recht brutalen Actionsequenzen überzeugen mit fast comicartigem Style. Dazu ist Denzel Washington als coolster Hund unter der Sonne natürlich die Idealbesetzung. Er beherrscht jede Szene und zieht das Publikum trotz seiner reaktionären Gesinnung stets auf seine Seite. The Equalizer krankt allerdings an vielen anderen Dingen. Das größte Problem ist seine Laufzeit. In wahnsinnigen 131 Minuten steckt zwischen den tollen Kampf- und Schießszenen unwahrscheinlich viel Leerlauf, viele Handlungsstränge (etwa McCalls Kämpfe gegen korrupte Polizisten und das Übergewicht eines Kollegen) bremsen die Haupthandlung stark aus, dazu wird viel Spannung in inkonsequenten Szenen geopfert. Symptomatisch dafür ist der Gastauftritt von Melissa Leo und Bill Pullman, in welchem das Geheimnis von McCalls Vergangenheit gelüftet wurde, aus dem der Film einen Großteil seiner Spannung zog. Neben diesen überflüssigen Randfiguren wird die Rolle der überzeugenden Chloe Grace Moretz, die die Haupthandlung erst ins Rollen bringt, grundlos für 90 Minuten vom Bildschirm getilgt. Eine Rückbesinnung auf die eigentlich ehernen Gründe hinter dem Rachefeldzug wird dem Zuschauer somit nicht gewährt. Was bleibt, ist ein harter Actionstreifen mit sehr viel Ballast. Da eine Fortsetzung bereits angekündigt ist, hoffen wir für diese auf eine deutliche Entschlackung. Denn Denzel Washington zu sehen, wie er Horden von Gegnern niedermäht, ist zweifellos unterhaltsam.

5/10


Für Fans von: 96 Hours – Taken, Man on Fire

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