Montag, 13. Oktober 2014

Ein neuer Sheriff ist in der Stadt



The Salvation

Ein schweigsamer Held auf persönlicher Mission, ein brutaler Bandenführer, der eine arme Kleinstadt unterjocht, dessen sklavenähnlich gehaltene Geliebte mit tragischer Backgroundgeschichte, der diabolische Gehilfe mit einer Vorliebe für Vergewaltigungen, ein bestechlicher Bürgermeister, das Abenteuer suchende Waisenkind, dazu breite Landschaftaufnahmen und ein Score aus Gitarre und Trommel. Es ist ein Mekka für Westernfans, dass uns der Däne Kristian Levring mit seinem in Südafrika gedrehten Streifen hier präsentiert. Doch auch wenn die Anspielungen zu klassischen (Italo-)Western á la Sergio Leone oder Sam Peckinpah das Bild beherrschen, verkommt The Salvation nie zu einem billigen Abklatsch, oder einer Karikatur altehrwürdiger Wildwestfilme. Stattdessen sehen wir einen geradlinigen und kurzweiligen Film mit toller Optik. Überraschungsmomente bleiben da natürlich Mangelware und ein großes Mitgefühl stellt sich auch für die wenigsten der Figuren ein. Dazu reicht die knappe Spielzeit von eineinhalb Stunden schlicht nicht aus. Ein großes Problem wird daraus für den Film jedoch mitnichten. Vielmehr besinnt sich Regisseur Levring auf das Wesentliche eines guten Western und stellt die Brutalität einer Zeit in den Mittelpunkt, in der ein Menschenleben wenig zählte. Dazu kann er sich auf einen starken Cast rund um den dänischen Hollywoodexport Nummer 1, Mads Mikkelsen, verlassen. 

8/10


Für Fans von: Für eine handvoll Dollar, Todeszug nach Yuma

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