Sonntag, 7. Dezember 2014

Magier unter sich







Magic in the Moonlight

Sommerlich-leichte Liebeskomödie von Filmlegende Woody Allen. Wie in jedem Jahr dürfen wir Zeuge des Schaffens des großen Altmeisters werden. 2014 allerdings fällt dem geneigten Zuschauer zuerst der krasse Gegensatz zum Werk des vergangenen Herbstes ein. Während das oscarprämierte Werk Blue Jasmine (Cate Blanchette erhielt den Goldjungen für ihre famose Leistung) die sarkastische und pessimistische Seite Allens ausdrückte, ist Magic in the Moonlight eine Fingerübung voller Wärme und aufrichtigem Humor. Trotz der enormen Wandlungsfähigkeit des Filmemachers sind es hier einmal mehr die Schauspieler, die aus dem lediglich guten Film positiv herausstechen. Besonders die Hauptakteure Emma Stone und Colin Firth haben eine unglaubliche Chemie auf der Leinwand, die direkt auf den Zuschauer überspringt. Beide sind definitiv eine Aufwertung für das recht vorhersehbare Drehbuch rund um einen Magier, der bei einer reichen Familie in Südfrankreich eine, in seinen Augen falsche, Spiritistin entlarven will. Dabei ist die Geschichte in den 1920er Jahren angesiedelt. Die Darstellung der Epoche ist dem Regisseur jedoch großartig gelungen. Kostüme und Ausstattung sind eine Augenweide, unterstützend serviert uns Allen einen tollen, abwechslungsreichen Klassik- und Jazzsoundtrack mit Werken von Stravinsky, Beethoven oder Cole Porter. Dazu erstrahlt die Côte d'azur in den leuchtendsten Farben. In diesem Jahr fehlt Woody Allens Werk doch manches zum Meisterwerk, doch einen vergnüglichen Kinoabend mit tollem Cast und auf hohem technischen Niveau bietet uns Magic in the Moonlight trotz fehlender Überraschungen allemal. 

7/10


Für Fans von: Midnight in Paris, Der große Gatsby

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