Mittwoch, 10. Dezember 2014

Hin und wieder zurück







Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere

Nun ist es soweit. Die Hobbit-Trilogie und damit der komplette Mittelerdezyklus findet seinen Abschluss. Doch gleich zu Beginn: Die Schlacht der fünf Heere ist der schwächste aller Hobbit-Filme und ist meilenweit von der Brillanz eines Der Herr der Ringe entfernt. Von der erstem Minute des ersten Hobbit-Teils Eine unerwartete Reise bahnte sich riesiger Leerlauf durch die Tatsache, dass Peter Jackson knapp 400 Seiten Buch auf 8 Stunden Filmmaterial streckte, an. Im großen Finale ist dieser Aspekt nun mehr als nur störend. Nicht nur basiert Die Schlacht der fünf Heere nur auf den letzten Kapiteln von J.R.R. Tolkiens Werk, die Szenen, die sich mit den Figuren und deren Verhältnis zueinander beschäftigen, sind dazu noch die schwächsten im fertigen Film. Dazu zählen schon die im zweiten Teil etwas deplatzierte Romanze zwischen Zwerg Kili und Elbin Tauriel und vor allem die Nebenhandlung um den verräterischen Seestadtbewohner Alfrid, einer Figur, die in der Vorlage nicht existiert und auch im Film schlicht überflüssig und ärgerlich ist. Dazu wirkt der Humor, der in der Herr der Ringe-Trilogie noch unglaublich viel Wärme und Herz in ein düsteres Setting brachte, sehr aufgesetzt und geht nicht über die in Actionfilmen üblichen Oneliner hinaus. Dazu vermag über die gesamte Spielzeit kein Gefühl der Weite aufkommen. Die Schlacht der fünf Heere spielt fast ausschließlich vor den Toren des Berges Erebor. Auch wenn die umliegende Landschaft hervorragend in Szene gesetzt wurde, die Prämisse der großen Reise, die die Ereignisse sowohl in Der Herr der Ringe, als auch in Der Hobbit ins Rollen brachte, fehlt. Womit wir zu den positiven Aspekten des Filmes kommen. Einmal mehr kann Peter Jackson sein enormes Talent als Regisseur von Massenszenen beeindruckend unter Beweis stellen. Die titelgebende Schlacht, die mehr als die Hälfte des gesamten Films einnimmt, ist beeindruckend choreografiert und in Szene gesetzt. Dazu sind die Schauwerte erneut opulent, der Score von Howard Shore monumental, das 3D beeindruckend und die Tricktechnik überzeugend. Lediglich die CGI-Effekte von Feuer hätten noch etwas Überarbeitung vertragen. Was Die Schlacht der fünf Heere ebenfalls in ein besseres Licht rückt ist die „knappe“ Laufzeit von 144 Minuten. Ein für Mittelerdeverhältnisse kurzer Film. In diesen packt Peter Jackson dann auch noch viele bekannte Gesichter aus Der Herr der Ringe, was einen jeden Fan in lErinnerungen schwelgen lassen wird. Die Auftritte von Hugo Weaving, Cate Blanchette, Christopher Lee und Ian Holm als Elrond, Galadriel, Saruman und dem alten Bilbo sind jedoch kaum mehr als Cameos. Ein wohliges Gefühl wird dadurch dennoch erzeugt. Und wenn Peter Jackeson zum Abschluss ins Auenland zurückkehrt, möchte man am liebsten vergessen, dass Die Schlacht der fünf Heere ein so durchschnittlicher Fantasystreifen ist. Allerdings nur fast.

6/10

Für Fans von: Der Herr der Ringe, Der Hobbit

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen