Samstag, 8. November 2014

Der größte Schritt der Menschheit






Interstellar

Der wohl meisterwarteste Film des Jahres von The Dark Knight-Mastermind Christopher Nolan. Interstellar ist eine beeindruckende Weltraumoper mit unfassbaren Schauwerten. In fast drei Stunden Laufzeit gibt es Unglaubliches zu entdecken. Auf der Suche nach einer neuen Heimat für unsere darbende Rasse Mensch sehen wir Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Michael Caine, und Jessica Chastain die Grenzen des Vorstellbaren sprengen. Mit der zugrunde liegenden Relativitätstheorie arbeitet sich Nolan an Wurmlöchern, Gravitationsverschiebungen, neuen Dimensionen und Zeitreisen ab, ohne Zuschauer mit fehlendem physikalischen Expertenwissen zu vernachlässigen. Denn als Ausgangspunkt und Anker fungiert während des ganzen Films die Beziehung von Hauptfigur Cooper und dessen Tochter Murphy. Diese, mit Hingabe gespielte Verbindung gibt Interstellar eine emotionale Tiefe, wie sie in einem Nolan-Film noch nicht zu sehen war. Ein besonderes Lob gilt desweiteren Hans Zimmer. Sein sakraler, allgegenwärtiger Score unterstreicht, besonders in allen Weltraumsequenzen, die greifbare Spannung und hinterlässt ein atemloses und mitfieberndes Publikum von Minute 1 bis 169. Keine Sekunde ist bedingt durch die große Geschichte, die wir zu sehen bekommen, verschenkt. Und dennoch muss ich diesem Meisterwerk die perfekte Bewertung entziehen. Vor allem in der ersten Filmstunde scheint jeder Dialog die reine Wahrheit verinnerlicht zu haben, jeder gesprochene Satz mit einem Ausrufezeichen und einer Denkpause zu enden. Hier schießt Nolan ein wenig übers Ziel hinaus. Im zweiten und dritten Akt wird dies jedoch von der Handlung, die viele menschliche Grundbedürfnisse thematisiert, aufgefangen. Außerdem opfert Interstellar in seinen letzten zehn Minuten noch den einen oder anderen emotionalem Punch, der in den Stunden zuvor aufgebaut worden war. Nichts was den Film abstürzen lässt, jedoch hätte man die Schlusssequenz etwas konsequenter gestalten können. Was bleibt ist ein faszinierender Science-Fiction-Film für den Kino gemacht wurde.

9/10


Für Fans von: 2001 – Odysse im Weltraum, Sunshine, Gravity

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