Montag, 13. Februar 2017

He was made for loving her




Why Him?

Die Idee des Films und Teile des Drehbuchs stammen von Jonah Hill. Ben Stiller und Im Dutzend billiger-Regisseur Shawn Levy werden als ausführende Produzenten gelistet. Der verantwortliche Filmemacher ist Jon Hamburg und hat bislang maximal mit ...und dann kam Polly auf sich aufmerksam gemacht. Und das ist 13 Jahre her. Warum prangen also auf dem Poster zu Why Him? die Namen Bryan Cranston und James Franco? Diese Frage lässt sich auch nach 112 Minuten im Kinosessel nicht zweifelsfrei beantworten (wahrscheinlich spielen beide mit, weil sie es eben können), doch klar ist: Beide Hollywoodgrößen werten ein ziemlich mieses Drehbuch deutlich auf und retten Why Him? zumindest ins Mittelmaß. Die Story folgt dem alten Muster des Kampfes zwischen Vater und zukünftigen Schwiegersohn. In diesem Falle sehen wir einen konservativen Geschäftsmann und Familienmenschen auf einen naiven aber völlig zügellosen Internetmillionär treffen. James Francos Laird Mayhew hält die Gagdichte dann auch als einziger hoch. Mit seinem treuen Diener Gustav bekommt er einen markanten Sidekick, mit seinem hypermodernen, kalifornischen Anwesen quasi eine weitere Inkarnation. Und so sorgt das von Kaley Cuocos Stimme per erweiterter Smart-Home-Technologie geführte Haus für die größten Lacher im Film. Ob Bilder von kopulierenden Tieren aller Gattungen, in Urin konservierte Elche oder intelligente Toilettensysteme – die Produktionsdesigner hatten hier sichtlich Spaß. Gemeinsam mit Francos völliger Over-the-top-Performance ist so zumindest einiges an Kurzweil geboten. Thematisch orientiert sich Why Him? stark am Leben unter Silicon Valley-Entrepeneurs. PayPal- und SpaceX-Gründer Elon Musk hat sogar einen Cameo- Auftritt. Was im Kontrast zur Familie von Lairds Schwiegereltern noch einigermaßen amüsant scheint, bekommt einen fahlen Beigeschmack, wenn man sich überlegt, in welchem Maße die Start-Up-Szene wegen Datensammelei und Überwachungsvorwürfen in der Kritik steht. Diese beiden Aspekte werden ja in Lairds Heim geradezu als zukunftsweisend gefeiert. Rein dramaturgisch gesehen geht es mit Why Him? Im Verlauf der Spielzeit leider auch nur noch bergab. Was als verhältnismäßig derbe Komödie mit allerlei Schimpfwörtern und jeder Menge Sexcontent begann (auch wenn der Film vor allem dank des bereinigenden Schnitts unnötig zahm gehalten wird), wandelt sich zusehends in eine furchtbar süßliche Weihnachtsschmonzette (amerikanischer Kinostart war passend dazu der 17.12.). Mit TV- Ikone Megan Mullally (Will and Grace, Parks and Recreation), Comedy-Legende Cedric the Entertainer und Newcomerin Zoey Deutsch (Dirty Grnadpa, Everybody wants some!!) bleibt zumindest die Besetzungsliste absolut namhaft. Aber große Namen und einige witzige Ideen reichen nicht für einen guten Film und lassen Why Him? glanzlos im jährlichen mittelmäßigen Komödiendickicht verschwinden. 

5/10

Für Fans von: Meine Braut, ihr Vater und ich, Sextape

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