Suicide
Squad
Trotz
vernünftiger Einspielergebnisse gilt Batman v Superman allgemein hin
eher als misslungener Film. Die Meinungen von Kritikern und Fans
waren durchwachsen, die hektische Veröffentlichung eines
dreistündigen Director's Cut spricht von Seiten DCs und Warners
ebenfalls Bände. Nun fiel die Kinoauswertung von Batman v Superman
zeitlich exakt in die Post-Produktionsphase von Suicide Squad, der
das Comic-Universum auch auf der Kinoleinwand als vielfältig und
abwechslungsreich etablieren sollte. Nach Sichtung des neusten
DC-Streiches wird man das Gefühl allerdings nicht los, die negativen
Einschätzungen von Batman v Superman hätten die Verantwortlichen
aufgeschreckt und zu Last-Minute-Änderungen am bereits abgedrehten
Film bewogen. So findet Suicide Squad zu keinerlei einheitlichem
Tempo und keiner einheitlichen Grundausrichtung. Die, im Vergleich
zum Branchenprimus Marvel, vornehmlich düster angelegte
Superheldenwelt wirkt plötzlich aufgedreht, bunt und scheint sich
zusätzlich vom Erfolg des Deadpool-Films (auch aus dem Hause
Marvel) beeindruckt zu sehen. Das Ergebnis ist weder Fisch noch
Fleisch und nur leidlich unterhaltsam. Dabei steckt in Vorlagen und
Figuren einiges an Potential. Die Geschichte behandelt eine Gruppe
von Antagonisten, zumeist von Gothams dunklem Ritter Batman hinter
Gitter gebracht, die nun als klassische Antihelden in einer
Selbstmordmission gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner in
Stellung gebracht werden. Verschiedene Abstufungen von schlecht und
böse auf der Leinwand zu versammeln, klingt wie eine spaßige
Angelegenheit und die erste halbe Stunde der 123 Minuten Laufzeit
scheint dieses Versprechen auch einzulösen. Margot Robbies Harley
Quinn und Will Smith' Deadshot werden als Hauptfiguren in den Film
eingeführt und bringen mit viel Starpower das Publikum hinter sich.
Die Charakterisierungen der anderen Suicide Squad-Mitglieder geriet
ebenfalls überzeugend, wenn auch inszenatorisch etwas fragwürdig
(geschlagene 8 Klassiker der Rock- und Popgeschichte werden im Stile
einer Nummernrevue in der ersten handvoll Szenen auf den geneigten
Kinofreund losgelassen). Doch der restliche Film und damit der
Großteil der Laufzeit bietet nicht mehr als einen absoluten
CGI-Overkill. In ständiger, ermüdender Dunkelheit regieren grelle
Farben in sprunghaft geschnittenen und teilweise zerstückelten
Szenerien. Es herrscht trotz stagnierender Geschichte ständige
Hektik. Dazu darf Superstar Cara Delevigne als Antagonistin
Enchantress ihr äußerst limitiertes Schauspiel zum Besten geben
und so der geschlossen guten Performance ihrer Mitstreiter (u.a.
sind Viola Davis, Joel Kinnaman, Jai Courtney und natürlich ein
bestens aufgelegter Jared Leto als Joker mit charakterlichem
Entwicklungspotential mit von der Partie) einen negativen Gegenpunkt
setzen. Die Hintergrundgeschichte ihrer Figur ist, passend dazu,
auch völlig an den Haaren herbeigezogen und erinnert mitsamt dem
komplett absurden Finale an eine Katastrophe namens Fantastic Four.
So schafft es Regisseur David Ayer (Fury – Herz aus Stahl, End of
Watch) aus einer wirklich vielversprechenden Prämisse eine
mittelschwere Enttäuschung zu machen. Mit Filmen wie diesem braucht
DC den Kampf mit Marvel nicht einmal suchen. Dank spannender Figuren
ist jedoch cineastisch noch einiges möglich. Zeit, dass Filmfans
davon auch etwas mitbekommen.
5/10
Für
Fans von: Batman v Superman, Sucker Punch
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